Lange Nacht der Wissenschaften 2022
Nach der Pandemiepause fand am 21. Mai 2022 in der Metropolregion Nürnberg/Fürth/Erlangen endlich wieder die Lange Nacht der Wissenschaften statt. Der Lehrstuhl für Elektrische Energiesysteme war auch diesmal an seinen beiden Standorten FAU-Technische Fakultät (Erlangen-Südgelände) und „AufAEG“ in Nürnberg daran beteiligt.
In Erlangen wurden Teilbereiche und Forschungsthemen der elektrischen Energietechnik an vier Stationen präsentiert. In der Hochspannungshalle wurden Versuche gezeigt, bei denen unter anderem Musik mittels Hochspannungslichtbögen erzeugt wurde. Am Analog-Hybrid-Simulator des Lehrstuhls wurde die Regelung einer Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) verdeutlicht. Am Modell für Drehstromnetze wurden Schalthandlungen vorgenommen und Fehlerszenarien durchgespielt, deren Auswirkungen unmittelbar erkennbar waren. An einem weiteren Modell für Netzschwingungen konnte deren Dämpfung und mögliche Vermeidung anhand mechanischer Analogien plastisch erklärt werden.
Am Standort Nürnberg „Auf AEG“ wurden den Besucher/-innen an sieben Stationen in vier Räumen verschiedene Aspekte der zuverlässigen Energieversorgung nähergebracht. Im Microgrid- und Energiespeicherlabor ENGiNe wurde in interessanten, fachlichen und aufklärenden Gesprächen über unterschiedliche Speichertechnologien und den netzdienlichen Einsatz von Leistungselektronik zur Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz diskutiert.
Im Rahmen einer Postersession wurden die Grundlagen der elektrischen Energieversorgung, aktuelle Projekte und Forschungsthemen am Lehrstuhl präsentiert. Mit diesem Wissen wurden die interessierten Gäste anschließend in die Tücken der Netzsicherheitsrechnung vor dem Hintergrund der Energiewende eingeführt. In unserem Echtzeitlabor konnten die Besucher/-innen anhand von drei Beispielen einen Einblick in den simulierten Netzbetrieb in Echtzeit erhalten. So konnte mit einem manuell einstellbaren Regler die Leistung eines simulierten Kraftwerks an Lastsprünge angepasst und so die Dynamik der Netzfrequenz beobachtet werden. Auch die Funktionalität und Wichtigkeit der Schutztechnik wurde den Besuchern/-innen anhand eines praktischen Aufbaus nahegebracht. Zuletzt wurde den Gästen die Prüfung einzelner Betriebsmittel mit Hilfe des Echtzeitsimulators anhand eines Transformatorstufenschalters erläutert.
Zusätzlich hat Herr Prof. Luther am Energiecampus Nürnberg (ebenfalls „AufAEG“) einen Vortrag mit dem Titel „Forschung für den Klimaschutz: Wie sieht das Stromnetz der Zukunft aus?“ gehalten. Die Folien zum Vortrag finden Sie hier.
An allen Stationen wurden Teilaspekte der elektrischen Energieversorgung und Gerätetechnik beschrieben, die sich mit Fortschreiten der Energiewende wandeln und anpassen werden müssen.
Die Zahl der Teilnehmenden lag auf gleichem Niveau wie vor 2020. Dies zeigt, dass das Interesse an der elektrischen Energieversorgung und an der Energiewende nach wie vor stark ist. Das Ziel, dieses Interesse an technischem Verständnis zu wecken und zu bestärken, wurde mehr als erfüllt.