Exkursion „Elektrotechnische Anlagen und Systeme“ 2024
Vom 21. bis 24. Mai 2024 fand die alljährliche Pfingstexkursion des Lehrstuhls statt. Unter der Leitung von Prof. Johann Jäger und der Organisation von Julian Richter, Timon Conrad, Bernd Schweinshaut begaben sich 24 Studierende auf eine spannende Reise durch bewährte Kraftwerkstechnologien und Entwicklungen für die Energiewende in Thüringen und Sachsen.
Tag 1: Pumpspeicherkraftwerk und Batterieproduktion
Der erste Tag begann mit einem Besuch des Pumpspeicherkraftwerks Hohenwarte II. Dieses beeindruckende Kraftwerk, bereits erbaut in den 1960er Jahren, verfügt über eine elektrische Leistung von 318 MW, verteilt auf 8 Maschinensätze. Nach einer Führung durch das Kraftwerk und über die Staumauer erhielten die Teilnehmenden Einblicke in die Funktionsweise und Bedeutung dieser Art von Energieanlage.
Am Nachmittag ging es weiter zur Contemporary Amperex Technology Co., Limited (CATL) in Arnstadt bei Erfurt, dem weltweit führenden Hersteller von Lithium-Ionen Akkumulatoren für die Elektromobilität. Die Teilnehmer hatten die Gelegenheit, die Batterieproduktion hautnah zu erleben und mehr über die innovativen Technologien und Produktionsprozesse des Unternehmens zu erfahren.
Der Tag endete mit einer Übernachtung in Leipzig, was den Teilnehmern die Möglichkeit bot, den Abend in der lebendigen Stadt zu genießen.
Tag 2: Ladeinfrastruktur und Braunkohlekraftwerk
Am zweiten Tag besuchten die Exkursionsteilnehmer das Siemens Werk für Ladeinfrastruktur. Hier wurden die neuesten Entwicklungen und Tests im Bereich eMobility vorgestellt, insbesondere Ladesysteme mit einer Leistung von bis zu 400 kW. Die Führung durch das Werk bot tiefe Einblicke in die Zukunft der Ladeinfrastruktur.
Anschließend stand das Kraftwerk Schkopau auf dem Programm. Mit einer elektrischen Leistung von 900 MW und seiner Bedeutung für die öffentliche Versorgung und die Deutsche Bahn ist dieses Kraftwerk aktuell noch ein bedeutender Bestandteil der deutschen Energieinfrastruktur. Die Führung durch das Kraftwerk ermöglichte es den Teilnehmern, die technischen Details und die Betriebsabläufe kennenzulernen.
Der Abend wurde erneut in Leipzig verbracht, wo beim „1. Lehrstuhlabend“ ein gemeinsames Abendessen stattfand, bevor die Studierenden den Abend in der Stadt ausklingen ließen.
Tag 3: Heizkraftwerk und ein Blick in den Tagebau
Der dritte Tag führte die Gruppe zum Heizkraftwerk Leipzig Süd, einem der emissionsärmsten Gasturbinenkraftwerke weltweit. Mit einem Brennstoff-Ausnutzungsgrad von 94 % und der Nutzung von H2-ready Turbinen der neuesten Generation von Siemens Energy setzt dieses Kraftwerk Maßstäbe in Sachen Effizienz und Umweltfreundlichkeit. Nach einer umfassenden Führung durch das Kraftwerk und das zugehörige 110 kV Umspannwerk
ging es weiter nach Dresden, mit einem Zwischenstopp am Aussichtspunkt Tagebau Vereinigtes Schleenhain. Hier konnten sich die Studierenden ein Bild von dem Ausmaß von Tagebauten für die Kohleverstromung machen.
In Dresden angekommen, übernachteten die Teilnehmer fußläufig zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Auch hier wurde der Abend gemeinsam verbracht, um den Austausch zu fördern.
Tag 4: Elektrolyse und Windkraft
Am letzten Tag der Exkursion stand ein Besuch bei der Sunfire GmbH auf dem Programm. Das Unternehmen entwickelt innovative Elektrolyseure zur Herstellung von Synthesegas und grünem Wasserstoff. Eine Führung durch die F&E-Abteilung und die Prototypenfertigung bot spannende Einblicke in die Zukunftstechnologien der Wasserstoffproduktion.
Der letzte Programmpunkt führte die Gruppe zur VSB Gruppe, die sich auf die Projektentwicklung und das Management von Energieparks spezialisiert hat. In Dresden erhielten die Teilnehmer eine Unternehmensvorstellung und besichtigten anschließend den Windpark und den Batteriespeicher Wölkisch. Hier konnten sie Blicke in das Innenleben von Windrädern und Batteriespeicher werfen.
Dank an die Unterstützer
Ein besonderer Dank gilt den Firmen A. Eberle GmbH & Co. KG und OMICRON electronics GmbH für ihre großzügige Unterstützung, die diese lehrreiche und inspirierende Exkursion ermöglicht hat. Durch ihre Hilfe konnten die Studierenden wertvolle Einblicke in die Praxis gewinnen und ihr theoretisches Wissen durch praktische Erfahrungen ergänzen.