EES beginnt Forschungsprojekt „GridAssist“ innerhalb des 8. Energieforschungsprogramms vom BMWK
Der Lehrstuhl für Elektrische Energiesysteme (LEES) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ist Teil des neuen Forschungsprojekts GridAssist, das im Rahmen der Förderinitiative OptiNetD des 8. Energieforschungsprogramms vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird. Das Projekt begann offiziell am 1. Dezember 2024, und das digitale Kickoff-Meeting fand am 18. Dezember statt.
Ziel von GridAssist ist die Entwicklung von Assistenzsystemen, die die automatisierte und optimierte Systemführung in Verteilnetzen voranbringen sollen. Diese Systeme sollen helfen, die Herausforderungen der Energiewende in den Spannungsebenen der Verteilnetzbetreiber besser zu meistern. Durch diese Systeme sollen unter anderem die Integration erneuerbarer Energien, die Erhöhung der Netzkapazität und der Netz- bzw. Versorgungswiederaufbau erleichtert werden. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Generalisierung der Assistenzsysteme gelegt, sodass diese mit geringem Aufwand für weitere Verteilnetzbetreiber nutzbar gemacht werden können.
Das Konsortium vereint führende Unternehmen und wissenschaftliche Institutionen, darunter die Siemens AG, die Energieversorgung Gera GmbH (EGG), die LEW Verteilnetz GmbH (LVN), OPAL-RT Germany, die RWTH Aachen sowie die FAU. Die Siemens AG hat die Konsortialleitung.
Der LEES ist maßgeblich an den Arbeitspaketen „Koordinierter spannungsebenenübergreifender Netzbetrieb“ (AP 2) und „Automatisierte Systemführung im Mittel-/Hochspannungsnetz & Netzwiederaufbau“ (AP 3) beteiligt. Dabei werden innovative Lösungen zur Netzsteuerung und -stabilität entwickelt und in Labor- und Feldtests validiert. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung von Automatisierungsstrategien und Regelverfahren, die für verschiedene Spannungsebenen generalisierbar sind.
Ebenfalls beteiligt ist das Pattern Recognition Lab (LME) der FAU, das seine Expertise auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz (KI) in mehrere Arbeitspakete einbringt.
In AP 6 sind umfangreiche Feldtests geplant. Um die Güte dieser sicherzustellen, werden vorab im Echtzeitlabor in Nürnberg Simulationen durchgeführt. Das Labor zeichnet sich durch modernste Hardware-in-the-Loop- und Power-Hardware-in-the-Loop-Simulationseinrichtungen aus. Dadurch können diese Tests als Grundlage für die anschließenden Feldtests dienen, da die Assistenzsysteme bereits „in-the-Loop“ auf kritische Szenarien vorbereitet wurden.
Das Projekt GridAssist läuft bis Ende 2027 und soll neben der technischen auch die wirtschaftliche Machbarkeit der entwickelten Technologien sicherstellen. Weitere Informationen und regelmäßige Updates zum Projektfortschritt finden Sie auf unserer Website.